Mindestlohn für Werkstudenten – was ist das eigentlich?
Wer kennt das nicht? Man steckt mitten im Studium, hat viel um die Ohren und die Kontoauszüge werden immer dünner. Eine gute Alternative zum Nebenjob in der Gastronomie oder im Einzelhandel ist daher ein Werkstudentenjob. Doch was ist, wenn der Stundenlohn unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn liegt?
Der gesetzliche Mindestlohn für Werkstudenten liegt seit dem 01.01.2020 bei 9,35 Euro brutto pro Stunde. Damit soll sichergestellt werden, dass Werkstudenten während ihres Studiums nicht unterhalb des Existenzminimums leben müssen. Allerdings gibt es einige Ausnahmen von dieser Regelung. So dürfen Unternehmen den Mindestlohn für Werkstudenten unterschreiten, wenn diese Studenten weniger als drei Monate pro Jahr oder insgesamt weniger als 80 Arbeitstage pro Jahr arbeiten. Zusätzlich muss der Stundensatz den jeweiligen tariflichen oder ortsüblichen Lohn für Auszubildende nicht unterschreiten.
Für viele Studenten ist der neue gesetzliche Mindestlohn eine große Erleichterung. Dennoch sollten sie bei der Suche nach einem Werkstudentenjob auch weiterhin auf die tariflichen oder ortsüblichen Löhne achten, um sich nicht selbst zu unterbezahlen.
Welche Auswirkung hat der neue Mindestlohn auf Studierende?
Der neue Mindestlohn für Werkstudenten hat weitreichende Auswirkungen auf Studierende und ihr Studium. Zunächst einmal bedeutet dies, dass Studenten mehr Geld verdienen können, wenn sie arbeiten gehen. Da der Mindestlohn auf 10 Euro angehoben wurde, können Studenten auch in einer schlechten Wirtschaftslage ein solides Einkommen erzielen. Dieses zusätzliche Einkommen kann für die Finanzierung des Lebensunterhalts oder des Studiums verwendet werden. Es bietet Studenten mehr Flexibilität und ermöglicht es ihnen, sich mehr auf ihr Studium zu konzentrieren.
Darüber hinaus kann der neue Mindestlohn auch dazu beitragen, den Druck auf Studenten zu reduzieren, die unter finanziellem Druck stehen. Die Mehrheit der Studenten ist abhängig von staatlicher Unterstützung und steht vor dem Problem, dass sie nicht genügend Geld haben, um ihre Kosten zu decken. Mit dem neuen Mindestlohn haben sie nun die Möglichkeit, durch Arbeit zusätzliches Geld zu verdienen und so den finanziellen Druck etwas zu reduzieren.
Auch für Unternehmen hat der neue Mindestlohn Vorteile. Da er höhere Löhne garantiert, ist es für Unternehmen einfacher als früher, qualifizierte Werkstudenten zu finden und einzustellen. Außerdem bietet es Unternehmen die Möglichkeit, StudentInnen mit mehr Engagement und Motivation anzustellen – da diese mehr verdienen und somit eine lukrativere Anstellung für sie darstellt. Dadurch kann die Qualität der Arbeit verbessert werden und Unternehmen profitieren von effizienteren Prozessen und besserer Produktivität.
Insgesamt ist der neue Mindestlohn somit sowohl für Studierende als auch für Unternehmen von Vorteil. Er bietet Studierenden mehr finanzielle Flexibilität sowie die Möglichkeit, sich stärker auf ihr Studium zu konzentrieren; gleichzeitig ermöglicht er Unternehmen den Zugang zu qualifizierterem Personal und effizientere Abläufe. Der neue Mindestlohn für WerkstudentInnen ist daher ein positives Zeichen für alle Beteiligten.
Muss ich als Werkstudent den neuen Mindestlohn bekommen?
Im Januar 2021 hat die Bundesregierung eine Erhöhung des Mindestlohns für Werkstudenten auf 8,84 Euro/Stunde beschlossen. Damit soll die finanzielle Lage derjenigen verbessert werden, die nebenbei arbeiten und studieren müssen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Regelung betrifft nicht nur Studenten, sondern alle 400.000 Werkstudenten in Deutschland.
Doch was bedeutet das für Dich als Student? Grundsätzlich ist es gut zu wissen, dass der Mindestlohn nun auf einem anständigeren Niveau liegt. Zwar kann es bei bestimmten Jobangeboten noch Unterschiede geben, aber grundsätzlich müssen Arbeitgeber nun mehr zahlen. Das bedeutet mehr Sicherheit und ein höheres Einkommen für Dich als Werkstudent.
Es ist aber auch wichtig zu beachten, dass der neue Mindestlohn als Richtwert gilt und manche Unternehmen den Lohn eventuell noch erhöhen könnten. Die Einzelheiten des Jobangebots solltest Du Dir immer genau ansehen und vergleichen, bevor Du dich entscheidest.
Darüber hinaus lohnt es sich auch, nach alternativen Jobmöglichkeiten Ausschau zu halten. Der neue Mindestlohn bietet mehr finanzielle Sicherheit für Werkstudenten und damit bessere Möglichkeiten für Dich dein Studium optimal mit deiner beruflichen Tätigkeit in Einklang zu bringen. Es ist also wichtig, dass Du dir die verschiedensten Jobmöglichkeiten anschaust und darauf achtest, welche Jobs gut in deinen Stundienplan passen und welche du vielleicht vermeiden solltest – gerade dann, wenn du noch viel Zeit für deine Prüfungsvorbereitung benötigst oder schon einen anderen Nebenerwerb hast.
Was kann ich tun, wenn mein Arbeitgeber den neuen Mindestlohn nicht zahlt?
Wenn es Dir nicht möglich ist, eine Einigung mit deinem Arbeitgeber zu erzielen und er den neuen Mindestlohn nicht zahlen möchte, kannst du einige Schritte unternehmen. Zuerst solltest Du überprüfen, ob Dein Arbeitgeber die gesetzlichen Bestimmungen befolgt. Wenn sich herausstellt, dass er den Mindestlohn nicht einhält, kannst Du eine Beschwerde bei der Behörde für Arbeitnehmerrechte vorlegen. Diese Behörde wird dann überprüfen, ob der Arbeitgeber dem Gesetz entsprechen muss und falls ja, werden entsprechende Schritte unternommen.
Falls Dein Arbeitgeber den Mindestlohn doch zahlt, ist es sehr wichtig, dass Du die Löhne regelmäßig überprüfst. Andernfalls könnte es passieren, dass Dein Arbeitgeber versucht den Mindestlohn zu umgehen und weniger als den gesetzlich festgeschriebenen Betrag zahlt. In diesem Fall solltest Du Dich auch an die entsprechende Behörde wenden.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass die neuen Regelungen nur für Werkstudenten gelten. Falls Du in einem anderen Bereich arbeitest, hat der neue Mindestlohn keine Auswirkung auf Deinen Job. In diesem Fall solltest du überprüfen, ob dein Arbeitsvertrag andere Bedingungen enthält und was sonst noch für deinen Job gilt.
Der neue Mindestlohn stellt für Werkstudenten eine positive Entwicklung dar und bietet ihnen mehr Sicherheit im Studium. Es liegt jedoch an Dir, als StudentIn der Verantwortung nachzuweisen, dass dein Arbeitgeber den Mindestlohn in vollem Umfang bezahlt und sich an alle gesetzlichen Bestimmungen hält. Nur so kannst Du sicher sein, dass du fair bezahlt wirst und deine Rechte vollumfänglich gewahrt bleiben.