Darf man als Werkstudent einen Nebenjob haben?

Als Werkstudent zu arbeiten bietet viele Vorteile. Es ermöglicht dir, praktische Erfahrungen in deinem Fachgebiet zu sammeln, dein Studium zu finanzieren und Kontakte in der Branche zu knüpfen. Doch was ist, wenn du zusätzlich zu deinem Werkstudentenjob noch einen Nebenjob ausüben möchtest? Darf man das überhaupt? In diesem Artikel werden wir diese Frage genauer beleuchten.

Was ist ein Werkstudentenjob?

Ein Werkstudentenjob ist eine Form der studentischen Beschäftigung, die in Deutschland spezielle Regelungen unterliegt. Um als Werkstudent zu arbeiten, musst du an einer Hochschule eingeschrieben und das 30. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Du darfst dabei nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten, damit du weiterhin als ordentlicher Student giltst und die Vorteile der studentischen Krankenversicherung sowie Steuervorteile genießen kannst.

Rechtliche Rahmenbedingungen für Nebenjobs als Werkstudent

Die Rechtslage bezüglich Nebenjobs als Werkstudent ist klar geregelt. Grundsätzlich ist es erlaubt, neben einem Werkstudentenjob einen weiteren Nebenjob auszuüben. Allerdings gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:

  1. Stundenbegrenzung: Die Gesamtzahl der Arbeitsstunden pro Woche darf 20 Stunden nicht überschreiten. Das bedeutet, dass die Stunden aus dem Werkstudentenjob und dem Nebenjob zusammenaddiert werden.
  2. Sozialversicherungspflicht: Auch bei einem Nebenjob als Werkstudent bist du in der Regel sozialversicherungspflichtig. Das bedeutet, dass du Beiträge zur Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung zahlen musst. Allerdings gibt es hier Freibeträge, sodass du unter bestimmten Umständen keine oder nur geringe Beiträge zahlen musst.
  3. Steuern: Als Werkstudent bist du in der Regel steuerfrei, solange dein monatliches Einkommen eine bestimmte Grenze nicht überschreitet. Diese Grenze liegt im Jahr 2024 bei 9.744 Euro pro Jahr bzw. 812 Euro pro Monat. Verdienst du mehr als diesen Betrag, musst du Steuern zahlen.
  4. Arbeitsvertrag: Es ist wichtig, dass du deinen Arbeitgebern gegenüber transparent bist und sie über deine andere Beschäftigung informierst. Zudem solltest du sicherstellen, dass die Arbeitszeiten beider Jobs miteinander vereinbar sind und es zu keinen Überschneidungen kommt.
  5. Studienleistung: Trotz der Doppelbelastung durch zwei Jobs solltest du sicherstellen, dass deine Studienleistungen nicht darunter leiden. Schließlich ist das Studium deine Hauptaufgabe und sollte nicht vernachlässigt werden.

Vorteile und Nachteile eines Nebenjobs als Werkstudent

Ein Nebenjob als Werkstudent kann sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringen. Zu den Vorteilen gehören:

  • Finanzielle Unabhängigkeit: Durch einen zusätzlichen Nebenjob kannst du dein Einkommen erhöhen und finanziell unabhängiger werden.
  • Berufliche Erfahrungen: Du sammelst zusätzliche berufliche Erfahrungen, die dir später im Berufsleben von Nutzen sein können.
  • Flexibilität: Viele Nebenjobs bieten flexible Arbeitszeiten, die sich gut mit einem Werkstudentenjob vereinbaren lassen.

Auf der anderen Seite können aber auch Nachteile auftreten:

  • Zeitliche Belastung: Die Doppelbelastung durch zwei Jobs und das Studium kann sehr zeitintensiv sein und zu Stress führen.
  • Studienerfolg gefährdet: Wenn die Arbeitsbelastung zu hoch wird, kann dein Studienerfolg darunter leiden.
  • Sozialleben einschränkt: Durch die vielen Verpflichtungen bleibt oft wenig Zeit für Freizeitaktivitäten und soziale Kontakte.

Fazit

Grundsätzlich ist es erlaubt, neben einem Werkstudentenjob einen weiteren Nebenjob auszuüben. Allerdings sollten dabei die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die persönlichen Belastungsgrenzen beachtet werden. Es ist wichtig, dass du deine Arbeitszeiten gut koordinierst, um sowohl im Studium als auch in den Jobs erfolgreich zu sein. Ein Nebenjob als Werkstudent kann eine gute Möglichkeit sein, um zusätzliches Geld zu verdienen und berufliche Erfahrungen zu sammeln, sollte aber immer mit Bedacht gewählt und ausgeführt werden.

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