Midijob vs Minijob Unterschiede

Midijob vs. Minijob: Die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick

Wer sich neben dem Studium, der Ausbildung oder auch in Teilzeit etwas dazuverdienen möchte, stößt schnell auf die Begriffe Minijob und Midijob. Beide Beschäftigungsformen bieten flexible Möglichkeiten, sind aber in rechtlicher, finanzieller und versicherungstechnischer Hinsicht sehr unterschiedlich geregelt. In diesem Artikel erfährst du, was die beiden Modelle voneinander unterscheidet – und welches besser zu deiner Lebenssituation passt.

1. 

Definition: Was ist ein Minijob?

Ein Minijob ist eine geringfügige Beschäftigung, bei der das monatliche Bruttogehalt 538 Euro (Stand 2025) nicht überschreiten darf. Er ist vor allem wegen seiner geringen Abgabenbelastung bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern beliebt.

Kernmerkmale eines Minijobs:

  • Maximal 538 € monatliches Einkommen (bei mehreren Minijobs zusammengerechnet!)
  • Keine Beiträge zur Arbeitslosen- oder Pflegeversicherung
  • Pauschale Abgaben durch den Arbeitgeber
  • Rentenversicherungspflicht, aber Möglichkeit zur Befreiung
  • Meist keine Pflicht zur Steuerabgabe
  • Kein Anspruch auf Lohnfortzahlung bei Krankheit, wenn kein Anspruch auf Entgeltfortzahlung besteht

2. 

Definition: Was ist ein Midijob?

Ein Midijob liegt vor, wenn das monatliche Einkommen über 538 Euro, aber unter 2.000 Euro (Gleitzone/Übergangsbereich 2025) liegt. Hier handelt es sich um eine sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung mit ermäßigten Beiträgen für Arbeitnehmer – ideal für den sanften Einstieg in eine reguläre Beschäftigung.

Kernmerkmale eines Midijobs:

  • Verdienst zwischen 538,01 € und 2.000 € im Monat
  • Sozialversicherungspflicht (Rente, Pflege, Arbeitslosen-, Krankenversicherung)
  • Arbeitnehmer zahlt reduzierte Beiträge, Arbeitgeber zahlt volle Beiträge
  • Voller Versicherungsschutz
  • Anspruch auf Krankengeld, Arbeitslosengeld, Rentenpunkte etc.

3. 

Hauptunterschiede zwischen Midijob und Minijob

MerkmalMinijobMidijob
VerdienstgrenzeBis 538 € monatlich538,01 € bis 2.000 € monatlich
SteuernPauschalsteuer oder SteuerklasseIndividuelle Steuerklasse
KrankenversicherungNicht versichert (außer Familienversicherung)Voll versichert
RentenversicherungPflicht, Befreiung möglichPflicht mit voller Rentenpunktanrechnung
ArbeitslosenversicherungNicht enthaltenVoll enthalten
UrlaubsanspruchJaJa
LohnfortzahlungEingeschränktVollumfänglich
KrankengeldanspruchNeinJa
BAföG-RelevanzEinkommen wird angerechnetEinkommen wird angerechnet

4. 

Was ist besser – Minijob oder Midijob?

Das hängt stark von deiner Lebenssituation und deinen Zielen ab:

➤ 

Minijob – sinnvoll für dich, wenn…

  • du studentisch versichert bist (z. B. über die Familie)
  • du maximal flexibel arbeiten möchtest
  • du keine umfangreichen Sozialleistungen brauchst
  • du unter der Verdienstgrenze bleiben willst

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Midijob – sinnvoll für dich, wenn…

  • du über 538 € verdienen möchtest
  • du voll abgesichert sein willst (Krankengeld, Rentenpunkte, ALG)
  • du langfristig in die gesetzliche Rente einzahlen willst
  • du eine Teilzeitbeschäftigung anstrebst

5. 

Sonderfall für Studierende

Studierende dürfen sowohl einen Minijob als auch einen Midijob ausüben – aber:

  • Beim Minijob bleibt die Familienversicherung erhalten (wenn unter 538 €)
  • Beim Midijob droht der Verlust der kostenlosen Mitversicherung, und eigene Beiträge zur Krankenversicherung werden fällig
  • BAföG-Empfänger sollten in beiden Fällen die Freibeträge beachten!

6. 

Fazit: Minijob vs. Midijob – was lohnt sich mehr?

Beide Beschäftigungsformen haben ihre Berechtigung – je nachdem, ob du kurzfristig steuerfrei etwas dazuverdienen möchtest (Minijob) oder mittel- bis langfristig sozial abgesichert sein willst (Midijob).

Wenn du jung bist, versichert über die Eltern und unter der Einkommensgrenze bleibst, ist ein Minijob meist die einfachste Lösung.

Wenn du hingegen auf mehr Gehalt und eine solide Sozialversicherung Wert legst, ist der Midijob auf jeden Fall die bessere Wahl.

7. 

Nützliche Tipps zum Schluss

  • Achte beim Midijob auf eine saubere Anmeldung und korrekte Lohnabrechnung.
  • Informiere dich über deine Versicherungspflichten bei Krankenkasse oder BAföG-Stelle.
  • Eine Kombination von Minijob + Midijob ist nur in seltenen Fällen sinnvoll und muss gut geprüft werden.

Mehr erfahren?

In unseren weiteren Artikeln findest du alles rund um Werkstudententätigkeiten, Steuertipps für Studierende und wie du deinen Nebenjob optimal mit BAföG oder Midijob kombinierst.

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