Werkstudent über 25: Was gilt bei der Krankenversicherung?

Viele Studierende arbeiten neben dem Studium als Werkstudent – ein Modell, das zahlreiche Vorteile bietet. Doch mit dem 25. Geburtstag ändert sich einiges, insbesondere bei der Krankenversicherung. In diesem Beitrag erklären wir dir im Detail, was du als Werkstudent über 25 wissen musst, welche Optionen du hast und wie du Kosten sparen kannst.

1. 

Warum der 25. Geburtstag eine Zäsur ist

Bis zum 25. Lebensjahr können Studierende in der Regel kostenfrei über die Familienversicherung bei ihren Eltern krankenversichert sein. Diese Regelung gilt unabhängig davon, ob sie als Werkstudent arbeiten oder nicht – solange sie bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreiten (2025: max. 538 €/Monat für Minijobber oder 505 €/Monat für nicht-Minijobber).

Ab dem 25. Geburtstag endet diese Möglichkeit – Ausnahmen gelten nur bei Wehr- oder Freiwilligendienst. Danach müssen sich Studierende selbst versichern – und genau hier kommen mehrere Optionen ins Spiel.

2. 

Welche Krankenversicherungsmöglichkeiten gibt es für Werkstudenten über 25?

Als Werkstudent hast du unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, dich weiterhin günstig zu versichern. Die wichtigsten Varianten im Überblick:

a) 

Krankenversicherung der Studenten (KVdS)

Die erste Anlaufstelle ist in der Regel die studentische Krankenversicherung bei einer gesetzlichen Krankenkasse. Sie gilt bis zum 30. Lebensjahr oder dem 14. Fachsemester – je nachdem, was zuerst erreicht wird.

Kosten (Stand 2025):

  • Krankenkassenbeitrag: ca. 120 € bis 130 €/Monat (variiert je nach Zusatzbeitrag)
  • Pflegeversicherung: + ca. 30–35 € (für kinderlose Studierende über 23 fällt ein Zuschlag an)

Gesamtkosten: ca. 160–170 € pro Monat

Voraussetzungen:

  • Du bist ordentlich immatrikuliert
  • Dein Studium ist deine Haupttätigkeit (Werkstudentenregelung: max. 20 Std./Woche während der Vorlesungszeit)
  • Du hast das 30. Lebensjahr bzw. das 14. Fachsemester noch nicht überschritten

b) 

Freiwillige gesetzliche Krankenversicherung

Wenn du älter bist als 30 oder dein Studium sich über viele Semester zieht, fällt die studentische Krankenversicherung weg. Dann bleibt nur noch die freiwillige Versicherung in der GKV.

Kosten (2025): ca. 210–250 €/Monat – je nach Einkommen und Krankenkasse.

Diese Variante ist teurer, aber bietet dir weiterhin den Schutz der gesetzlichen Krankenkasse.

c) 

Private Krankenversicherung (PKV)

Eine private Krankenversicherung kann sinnvoll sein, wenn du jung, gesund und einkommensstark bist – oder bereits privat versichert warst (z. B. als Kind von Beamteneltern). Allerdings solltest du genau rechnen: Günstige Tarife starten zwar bei ca. 100–150 €, aber es drohen hohe Kosten im Alter oder bei späterem Berufswechsel.

Ein einmaliger Wechsel zurück in die gesetzliche Versicherung ist später nur unter bestimmten Bedingungen möglich (z. B. bei Aufnahme eines sozialversicherungspflichtigen Jobs).

3. 

Welche Besonderheiten gelten bei Werkstudenten?

Die sogenannte Werkstudentenregelung besagt, dass du von den meisten Sozialversicherungsbeiträgen befreit bist, solange dein Studium im Vordergrund steht. Konkret bedeutet das:

VersicherungBeitragspflicht als Werkstudent
KrankenversicherungJa (ab 25 Jahren selbst zahlen)
PflegeversicherungJa (wie oben)
RentenversicherungJa (ca. 9,3 % Eigenanteil)
ArbeitslosenversicherungNein
UnfallversicherungNein (vom Arbeitgeber getragen)


Achtung: Wenn du während der Vorlesungszeit regelmäßig mehr als 20 Stunden pro Woche arbeitest, verlierst du den Werkstudentenstatus – mit weitreichenden Konsequenzen für Steuern und Sozialabgaben!

4. 

Was passiert, wenn du mehrere Jobs hast oder die Einkommensgrenze überschreitest?

Auch wenn du mehrere kleinere Jobs hast, musst du insgesamt unter der 20-Stunden-Grenze bleiben, um den Werkstudentenstatus zu behalten. Überschreitest du diese Grenze regelmäßig oder dauerhaft, wirst du als normaler Arbeitnehmer eingestuft – mit voller Sozialversicherungspflicht, inklusive höherer Beiträge zur Krankenversicherung.

5. 

Sonderfall: Stipendien, Auslandssemester und Co.

  • Stipendien beeinflussen die Krankenversicherung meist nicht – es sei denn, sie gelten als Arbeitslohn (z. B. für bestimmte Werkverträge).
  • Im Ausland solltest du dich erkundigen, ob deine deutsche Krankenkasse dort gilt oder eine Auslandskrankenversicherung nötig ist.
  • BAföG-Empfänger erhalten ggf. einen Zuschuss zur Krankenversicherung – bis zu 122 € monatlich (Stand 2025).

6. 

Praktische Tipps zur Beitragsoptimierung

  • Vergleiche die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Kassen (zwischen 0,9–1,9 %).
  • Nutze Kombitarife: Manche Kassen bieten Vorteile für Studenten (z. B. Rückerstattung bei Nichtnutzung, Bonusprogramme).
  • Schau auf Fristen: Melde dich rechtzeitig nach dem 25. Geburtstag bei der gewählten Kasse – rückwirkende Beiträge können teuer werden.
  • Verdienst du wenig? Wenn dein Einkommen unterhalb des Mindestbeitrags liegt, lohnt sich ein Antrag auf Einkommensprüfung oder Härtefallregelung.

Fazit: Krankenversicherung für Werkstudenten über 25 – früh informieren lohnt sich

Sobald du 25 wirst, solltest du dich unbedingt rechtzeitig mit dem Thema Krankenversicherung auseinandersetzen. Die studentische Versicherung ist weiterhin eine günstige Lösung – aber nur, solange du unter 30 bist und noch im Erststudium. Danach musst du genau abwägen, ob du gesetzlich oder privat versichert sein möchtest.

Wenn du weiterhin als Werkstudent arbeitest, kannst du viele Vorteile nutzen – doch vergiss nicht: Die Krankenversicherung ist ab 25 deine eigene Verantwortung.

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